Programm 2015


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Vorläufiger Athletik-Konferenz 2015 Zeitplan
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Vorkonferenz am Fr 04.09.2015: Einführung in das KAATSU Training

KAATSU Training wurde 1966 in Japan von Dr. Yoshiaki Sato erfunden und entwickelte sich dort bis heute zu einem populären Trainingskonzept.

KA-ATSU bedeutet “zusätzlicher Druck”. Hierbei werden spezielle pneumatische Manschetten um die Extremitäten gewickelt, die Blutflussmuster im Körper gezielt verändern. KAATSU Training bewirkt einen signifikanten Anstiege der Wachstumshormon-Ausschüttung (HGH und IGF-1). Zugleich nimmt die Aktivität des Muskelaufbau hemmenden Proteins Myostatin ab und es werden verstärkt die schnellen Typ-II Muskelfasern angesprochen. Dabei werden jedoch keine Muskelzellschäden durch mechanische Belastung hervorgerufen.

Obwohl im KAATSU Training nur mit sehr leichten Gewichten (etwa 20 bis 30 Prozent der Maximalkraft) gearbeitet wird, lassen sich ähnliche Kraft- und Muskelzuwächse erzielen, wie mit herkömmlichem Krafttraining. Im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms zeigt sich KAATSU als ideal, da diese Methode nach Operationen sehr früh eingesetzt dadurch und Muskelatrophie verhindert werden kann.

Im internationalen Spitzensport gibt es bereits spektakuläre Beispiele, was Kaatsu leisten kann: Der us-amerikanische Weltklasse-Kombinierer Tod Lodwick brach sich 28 Tage vor den Olympischen Winterspeielen in Sotschi 2014 die Schulter beim Skispringen. Durch Kaatsu Training konnte er bei der Eröffnung sogar die US-Fahne mit dem zuvor verletzen Arm tragen und einen respektablen sechsten Platz erringen. Der Alpine Rennläufer und 6-fache Olympiamedaillengewinner Bode Miller macht KAATSU für seine schnelle Rückkehr nach seiner Rücken-OP verantwortlich. Der japanische Weltklasse-Skispringer und KAATSU-Anwender Noriaki Kasai konnte mit 41 Jahren in Sotschi 2014 zwei olympische Medaillen gewinnen. Kasai plant mit KAATSU 2018 in Korea eine weitere Olympiateilnahme im Alter von 45 Jahren.

KAATSU feiert auf der ATK 2015 seine offizielle Deutschland-Premiere. In dem 90-minütigen Vorstellungs-Workshop werden die physiologischen Grundkonzepte hinter dem Trainingskonzept erläutert und praktisch mit den patentierten Geräten, dem KAATSU Master, dem KAATSU Nano und den Air Bands erprobt.

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Für die Teilnahme am Workshop ist eine gesonderte Anmeldung erforderlich. 


Vorkonferenz am Fr 04.09.2015: Neuro-Athletik-Training in der Praxis

In diesem 3-stündigen Praxis-Workshop erhalten die Teilnehmer  eine Einführung in das „Neuro-Athletik-Training“. Neben den theoretischen Hintergründen aus der neurophysiologischen Perspektive wird auf typische Problemstellungen der Trainingspraxis eingegangen. Die Teilnehmer können Fragen und Fallbeispiele aus ihrer täglichen Praxis vorstellen, die dann gemeinsam durch die

„Neuro-Athletik-Linse“ bearbeitet werden. Ziel ist es, Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen, wie dieser Ansatz sowohl in das tägliche individuelle Training, als auch in das Training von Mannschaften integriert werden kann.

Lars Lienhard

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Für die Teilnahme am Workshop ist eine gesonderte Anmeldung erforderlich. Teilnahmevoraussetzung ist der Nachweis der Tätigkeit im Leistungssport.


Return to Play Strategien im Spitzenfußball am Beispiel FC Bayern München

In der Rehabilitation nach Verletzungen im Profifußball ist ein interdisziplinäres Zusammenwirken die Grundlage einer erfolgreichen Wiederherstellung des Spielers. Der Weg vom ersten Tag post Trauma über die Integration in das Mannschaftstraining bis hin zur ersten Wettkampfbelastung ist ein langer und komplexer Prozess, der genauestens geplant und in der Durchführung optimiert werden muss. In diesem Vortrag erhalten Sie einen Einblick in diese Abläufe am Beispiel FC Bayern München.

Thomas Wilhelmi


Belastungs- und Beanspruchungssteuerung im Nachwuchsfußball

Das Anforderungsprofil des Athletiktrainers an einem Nachwuchsleistungszentrum lautet: „Entwickle jedes Jahr mindestens einen jungen Fußballspieler zu einem Athleten, der es schafft, sich in der Fußball Bundesliga durchzusetzen!“ Wie seit der WM 2006 bekannt ist, ist der Weg dorthin steinig und schwer. Aber warum? Der Auftrag vom sportlichen Leiter lautet: „Mach die Jungs fit!“. Das Umfeld nennt dich „Quälix“, der Cheftrainer sagt: “Du hast 20 Minuten! Mach was draus!“

Das weitere Training: …meist ein Alleingang vom Cheftrainer, gut gemeint, aber nicht selten zu hoch dosiert! Es braucht schließlich seine 10.000 Wiederholungen bis man behaupten kann, dass der Spieler den Torschuss beherrscht. Da muss man im Training schon ordentlich Gas geben!

Das Ergebnis: …eine Muskelverletzung hier, ISG Beschwerden dort, eine Bänderdehnung, einer mit Kopfschmerzen im Bett…! Fazit: Eine echte Belastungssteuerung und -planung findet meist nicht statt! Auf Seiten des beanspruchten Nachwuchsspielers ergibt sich ein Leben nach dem darwinschen Prinzip „Überleben der Stärksten“! Oft heisst: Der war zu verletzungsanfällig! Hat einfach nicht gereicht! Die Lösung: Individuelle Belastungs- und Beanspruchungssteuerung durch subjektives und objektives Trainingsmonitoring!


Vom Athletik-Training zum mcdonaldisierten Körper des modernen Krafttrainings  

Über "Krafttraining" und seine Anhänger scheiden sich seit jeher die Geister: die einen sehen in hypertrophieorientierten Kraftmenschen lediglich spleenige Bodybuilder und keine Sportler. Andere hingegen begeistern sich für extreme Formen des klassischen Krafttrainings wie Gewichtheben und Powerlifting. Athletik-Training hingegen ist methodisch stark ausdifferenziert, seine Schwerpunkte liegen u. a. auf Functional Training, High Intensity Training (HIT) und/oder dem Training des Körperkerns. Mittels Krafttraining-Techniken wird unabhängig von der konkreten Zielsetzung der Körper zum Distinktionsinstrument bis hin zur Sinninstanz. Doch wie ist die Entstehung unterschiedlicher Formen des Krafttrainings vor dem Hintergrund der Moderne einzuordnen? Die Sozialgeschichte des Krafttrainings – samt Ausstrahlungseffekte auf diverse Sport- und Trainingsformen – ist mindestens so faszinierend wie die Körper seiner Akteure.

Dr. Mischa Kläber


Vom Kraftraum auf das Spielfeld - Transferleistungen in Spielsportarten aus Sicht der Trainingswissenschaft

Jede Krafttrainingsmethode kann positive, negative oder keine Auswirkungen auf die sportliche Leistungsfähgigkeit haben. In diesem Vortrag werden unterschiedliche  Komponenten für Transferleistungen unter trainingswissenschaftlichen Gesichtspunkten diskutiert. Das Augenmerk liegt hierbei auf den Transfer für Spielsportarten.

Prof. em. Dr. Dieter Steinhöfer


Interaktiver Workshop: Komplexe Schnelligkeitsformen testen und trainieren

Mit dem SpeedCourt wenden wir ein Multifunktionales Diagnose- und Trainingssystem für alle zyklischen Schnelligkeitsformen auf einer Fläche von ca. 10 m² bis zu 72 m² an. Das innovative System ist ein hoch entwickeltes, Technologie- und Trainingskonzept für Handlungsschnelligkeit, Reaktion, Explosivität, allgemeine Athletik, Verletzungsprophylaxe, Reha, mentale und kognitive Fähigkeiten, sowie visuelle Wahrnehmung. Die hohe Variabilität des Systems ermöglicht ein wettkampfnahes und individuelles Training ebenso, wie eine präzise Leistungsdiagnostik. 

 

Eine ideale Ergänzung zum SpeedCourt bietet das Methodik-Konzept The Running School. The Running School (TRS) ist ein Analyse- und Lauftrainingskonzept für Läufer und Spielsportler. In England arbeitet TRS seit über 20 Jahren mit Profiklubs, Profiathleten und Freizeitsportlern verschiedener Sportarten wie Fußball, Basketball, Handball und Leichtathletik zur Effizienzverbesserung des Laufstils und der Dynamik der Athleten zusammen.

Frank Eppelmann & Mike Antoniades


Neuronale versus konditionelle Aspekte im Athletiktraining von Weltklasse-Athleten der Nordischen Kombination

Athletiktraining wird bislang immer noch auf das Training konditioneller Fähigkeiten reduziert. Das Anforderungsprofil der Nordischen Kombination stellt in dieser Hinsicht höchste Ansprüche an die Gestaltung von konkurrierenden Trainingsreizen. Ein Paradigmenwechsel in der Nordischen Kombination stellt der verstärkte Fokus auf die neuronalen Komponenten im Trainingsprozess dar. Anhand von praktischen Beispielen wird erläutert, wie das Training des visuellen und vestibulären Systems, Timing und Balance verbessern kann. Die profunden Auswirkungen von neuronalem Athletiktraining auf die sportliche Leistungsfähigkeit zeigen sich zudem in einer gesteigerten Effektivität von Schnellkraft- und Ausdauertraining.

Steffen Tepel


Ist das Athletiktraining in den Sportspielen zu einseitig konditionsorientiert?

Vergleicht man Filmausschnitte von Sportspielen vergangener Jahrzehnte mit denen von heute, dann fällt zunächst die größere Schnelligkeit auf, mit der die einzelnen Spielsequenzen ablaufen. Das steht unmittelbar mit der deutlich verbesserten Athletik der Spieler im Zusammenhang. Höhere Laufleistungen, größere Sprunghöhen oder Pass-, Wurf- und Schussgeschwindigkeiten u.a. nützen allerdings wenig, wenn die technisch-taktischen Grundlagen fehlen. Insbesondere die Beherrschung der Balltechniken in schnell ablaufenden Spielsituationen mit hoher Handlungsdichte erfordern nicht nur gut ausgebildete energetische Ressourcen, sondern in besonderem Maße auch die Mitentwicklung der informationsaufnehmenden und –verarbeitenden sowie bewegungssteuernden Ressourcen. Da die Transferhypothese allgemeiner koordinativer Fähigkeiten auf spezifische sportliche Leistungen nicht nachgewiesen werden konnte, müssen sich Inhalte des Koordinationstrainings konsequent an der spezifischen technisch-taktischen Handlungsstruktur der jeweiligen Spielsportart ausrichten, um koordinatives Überpotential zu erzeugen. 

Dr. Lothar Nieber


Running School London: Movement Re-Patterning for Rehabilitation

Dieser  Workshop vermittelt einen Ansatz für das Anbahnen von Bewegungsmustern nach Verletzungen, Operationen oder Inaktivität. Zusätzlich wird der Transfer in Spielsportarten, wie Fußball, Handball oder Basketball behandelt. Diese Methodik der Anbahnung von Bewegungsmustern wurde entwickelt, um neuromuskuläre und propriozeptive Systeme zu schulen. Der Leitspruch der „Running School“: „First we teach you how to run. Then we teach you how to run faster.” spielt dabei eine wichtige Rolle. Zunächst geht es darum, Bewegungsabläufe korrekt zu erlernen. In einem zweiten Schritt wird die Bewegungsökonomie /-effizienz verbessert, um Verletzungen vorzubeugen. 

30 Minuten Theorie und 30 Minuten Praxis. Mike präsentiert die Theorie hinter seiner Methodik der Bewegungs-Anbahnungund gibt praktische Anwendungsbeispiele für seine "Dynamic Movement Skills" (DMS). 

Mike Antoniades (englisch-sprachig)


Der Einsatz von "Heart Ratet Variability" (HRV) Messungen im Profifußball

Die Belastungen, die ein Profifußballer zu bewältigen hat, werden von Jahr zu Jahr mannigfacher. Nicht nur das Spiel an sich ist intensiver, schneller, aggressiver, technisch und taktisch sowie mental anspruchsvoller geworden, sondern auch die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Immer mehr Spiele, Reisen und nicht zuletzt die neue Medien lassen kaum noch Zeit und Raum zum Abschalten. Aber auch der Trainer- und Betreuerstab sowie das sportliche Management sind dadurch mehr gefordert.


Die unlängst heftigst diskutierten Vorfälle um die lange und schier nicht kleiner werdende Verletztenliste bei diversen Spitzenvereinen unterstreicht oben genanntes. Da klingt das fast wie ein Widerspruch, dass das Trainingsmonitoring, die verschiedenen medizinischen und physikalischen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten der heutigen Top Teams, wo weder Kosten noch Mühen gescheut werden, dem Anstieg an Trainings- und Spielfehlzeiten kaum bis gar nicht entgegenwirken können.Der Einsatz der HRV Messungen bietet hierbei eine einfache, schnelle und genaue Möglichkeit den Belastungs-Erholungsstatus von Fußballern zu überprüfen.


Die Heart Ratet Variability (HRV) gilt seit Jahren als ein weit verbreiteter und anerkannter Parameter zur Bestimmung der Sympathikus- und Parasymphatikusaktivität des autonomen Nervensystems.

Ich verwendete bei zwei Teams von FC Rubin Kazan, der U 23 und der U 21, die Firstbeat HRV Technologie, die über die individuelle HRV Messung auch noch klassische Herzfrequenzdaten zur Trainingskontrolle und Steuerung liefert. In den Vorbereitungsphasen, Trainingslagern, kamen der Quick Recovery Test sowie das Trainingsmonitoring täglich zum Einsatz. Zeigten sich bei einzelnen Spielern auffällige Daten, wurde eine 24 Stunden HRV Messung nachgeschaltet.

Während der Wettkampfsaison verwendete ich die Aufzeichnung der Herzfrequenzdaten bei intensiven Trainingseinheiten, wie internen Spielen. Der Quick Recovery Test kam am zweiten Tag nach den Spielen, sowie zwei Tage vor den Spielen zum Einsatz. Wie in den Trainingslagern auch, wurde der 24 Stunden Test nur bei Auffälligkeiten angewandt. Als sehr hilfreiches Tool erwies sich die HRV Messung beim Rehabilitationstraining! Ich führte jede Trainingseinheit während der "Onfield Rehabilitation" mit Firstbeat Unterstützung durch.


Das regelmäßige Durchführen von HRV Messungen liefert neben anderen Techniken und Methoden einen raschen und sicheren Überblick über die Stressadaptation der Spieler und gilt für mich als eines der wertvollsten Tools zur Verletzungs- bzw. Übertrainingsprevention.

Wolfgang Schriebl